05.07.2013 || StageCat: Was haben Sie in Ihrem Leben schon alles gemacht und wie sind Sie letztlich bei der Comedy gelandet?
Cloozy Haber: Ich habe in Restaurants und Kneipen gejobbt, dann beim Film und Fernsehen Tonassistenz bis Regie-Assistenz gemacht. Und Trickfilm studiert. Comedy hab ich durch Zufall entdeckt und sofort gedacht: Das ist genial, da musst Du nicht erst 24 Bilder pro Sekunde zeichnen...
SC: Was empfehlen Sie angehenden Comedians? Würden Sie z.B. Comedy-Kurse empfehlen?
CH: Wenn man ein gewisses Talent dazu hat , dann lohnt sich def ein Kurs.
SC: Sie sind weit in der Welt herumgekommen, unter anderem haben Sie in New York gearbeitet. Ist Berlin die Endstation?
CH: Ich denke schon. Ich komm ja von hier und weiss was ich hier habe. Es ist toll mal in die Ferien zu fahren. Aber noch schöner ist es in Berlin:)
SC: Welche Ihrer vielen Rollen/Figuren spielen Sie am liebsten und warum?
CH: Ich mache momentan (das ändert sich gern) am liebsten Stand Up.
SC: Hatten Sie schon immer eine Begabung für Dialekte oder ist Ihr Zungenschlag das Ergebnis jahrelanger Übung?
CH: Ne..das hab ich schon als Kind gemacht.
SC: Hat man es als Frau schwerer in der Comedy-Branche?
CH: Das wird gern kolportiert. Wieso weiss ich auch nicht.
SC: Unterscheiden sich Ihrer Meinung nach Frauen- und Männerhumor?
CH: Ich kenne irre versaute Frauen. Das meinten Sie doch?
SC: „Zirkus im Gehirn“, Ihr aktuelles Solo-Programm, kurz zusammengefasst & warum sollten unsere User da unbedning mal reingehen?
CH: Ich schreibe gerade mein neues Programm. Das heisst “Berlienr Schnauze-Jetzt als Frau“...weil ich bin erwachsen geworden. Das spiel ich ab Herbst.
SC: Was war das bis jetzt tollste Erlebnis auf der Bühne?
CH: Toll ist es nach der Show, wenn jemand sagt, er oder sie hat lange nicht mehr so schön abgelacht.
SC: Und, wenn wir schon dabei sind. Was war das peinlichste Erlebnis auf der Bühne?
CH: Wenn es nicht klappt. Wen keiner lacht. Innerlich ist es megapeinlich. Das darf nur keiner merken.
SC: Sie sind die Frau mit den vielen Gesichtern. Wissen Sie bei all den von Ihnen dargestellten Figuren überhaupt noch, wer Claudia Wipfler ist, oder gehört eine Art „Persönlichkeitsspaltung“ zum Berufsbild?
CH: Ich weiss das schon noch sehr genau. Das ist die Person, die lange schläft.
Ich mache Sport, spiele Bratsche, koche, düble gerne, miste Ställe auf der Alm aus, das sind ja auch alles lauter schizoide Tätigkeiten. Karate und Micky Mäuse malen passt ja auch nicht. Aber das bin ich.
SC: Wo hört bei Ihnen der Spaß auf?
CH: Es gibt ne Menge Themen, denen ich schon mit der blossen Benennung keinen Raum geben mag. Aus Mangel an Witz die Leute zu schockieren, ist nicht meins.
SC: Cloozy in 10 Jahren:
CH: Dann bin ich D-Land lustigste Frau. Das ist das Tolle an diesem Job. Man wird von Auftritt zu Auftritt besser.
Interview: Darja Schmidt